Es endet wie es begonnen hat

Heute war es dann also soweit - nach ganz genau 8 Wochen habe ich Hanmer Springs den Rücken zugekehrt.

Wenn ich zurück denke, hätte meine Ankunft chaotischer und unverhoffter nicht sein können. Vormittag stand ich noch auf dem Weinberg und am Abend, nach einem unerwarteten Anruf nur wenige Stunden zuvor, saß ich schon in meiner Unterkunft, die von dem Tag an mein Zuhause für die nächsten zwei Monate werden sollte... Der Entschluss nach Hanmer zu fahren, sowie das Jobangebot, das ich bekam und was mich überhaupt erst dazu bewogen hat, diesen Schritt zu gehen, kam so unerwartet, spontan und aus heiterem Himmel...aber war, wie sich im Nachhinein heraus gestellt hat, die beste überstürzte Entscheidung, die ich in meinem Leben je getroffen habe. :D 

Ich muss noch immer grinsen, wenn ich daran denke, wie perfekt alles für mich gelaufen ist. Ich war rund um die Uhr beschäftigt mit meinen Jobs, aber jeden Tag glücklich. Das Osterwochenende, an dem ich angefangen hatte zu arbeiten, war Stress pur, aber nur ein paar Tage und Wochen später, hatte sich alles eingependelt und ich konnte meine Zeit Tag für Tag genießen. Ich bin froh über all die Bekanntschaften, die ich in meiner Zeit in Hanmer gemacht habe und die Freundschaften, die dabei entstanden sind. Hätte ich nicht schon den nächsten Job in Wanaka, wäre ich wahrscheinlich  noch länger geblieben. Aber jetzt ist auch mal wieder Zeit für ein neues Abenteuer. ;) 

Die letzte Woche habe ich nochmal richtig ausgekostet. Ich war mit meinen Mitbewohnern in den legendären Pools in Hanmer, haben etliche Filme, mit Hilfe unseres chinesischen Netflix-Verschnitts geguckt, und an einem Abend haben wir es uns in dem Moteleigenen Spabereich gemütlich gemacht. 

Mein letztes Wochenende in Hanmer war dann noch einmal genauso wie vor 8 Wochen... Am Montag war "Queens Birthday" - ein Feiertag und dementsprechend guter Grund für viele Touris in das beschauliche Städtchen zu kommen und Urlaub zu machen. Ich habe alle Tage in all meinen 3 Jobs gearbeitet und kam dabei mit unter auf mehr als 12h pro Tag - nonstop. Da waren die Gedanken an den kommenden Abschied erstmal Nebensache...und siehe da, was habe ich gesagt, genauso überstürzt wie ich ankam, habe ich mich dann auch wieder aus dem Staub gemacht. :D

Na gut, ganz so dramatisch war es dann doch nicht. Am Samstag war ich noch einmal mit meinen Freunden im Pub, am Sonntag hatte ich meine letzte Schicht im Restaurant, am Montag wurde mein Abschied in der Bakery mit Sekt begossen. Ein letzter Pubbesuch mit meinen Mitbewohnern war dann auch am Montag nochmal drin und am Dienstag stand die große Verabschiedung im Motel an. Nachdem es die letzen zwei Tage am Wochenende geschüttet hat was runter geht, war am Dienstagmorgen von Regen und Wolken nichts mehr zu sehen. Stattdessen lachte die Sonne und auf den Bergen strahlte die weiße Schneepracht. Nach einem letzten Abschiedsfoto, das sich auch mein chinesischer Boss gewünscht hat, hieß es dann endgültig "goodbye" und so stieg ich ins Auto und machte mich auf meinen Weg Richtung Süden. Nicht nur meine Autoausstattung, zu der seit neustem auch ein Snowboard für die kommende Wintersaison gehört, hatte sich verändert, sondern auch ich. Mit neuem Haarschnitt, den mir meine chinesische Chefin noch schnell am Vorabend verpasst hat, startete ich in mein kommendes Abenteuer. 

Erster Stopp auf meinem Weg war Oxford...ja, genau da, wo ich mit Bea noch kurz vor ihrer Abreise zusammen gewwooft habe. Unsere WWOOFING-Mama, mit der ich in meiner Zeit in Hanmer in regelmäßigem Kontakt war, hatte mich nochmal zu einem Besuch eingeladen und so zögerte ich nicht lange und nahm das Angebot dankend an. :) Am Nachmittag angekommen war die Freude über das Wiedersehens groß...und ehe ich mich versehen konnte, hatte ich schon wieder meinen Maler-Blaumann an und mit dem Pinsel in der Hand geholfen, die Arbeiten in der neugebauten Garage voran zu treiben. :D Als Belohnung erwartete mich am Abend, wie gewohnt, ein Dinner der Extraklasse und auch das Zimmer mit Queensize-Bett und Bad-en-Suite ist noch genauso gemütlich wie vor zwei Monaten, nur muss ich mich gerade nicht mehr mit Bea um die große Bettdecke streiten. ;P 

In diesem Sinne: gute Nacht! Morgen folgt dann die nächste Etappe auf der Reise Richtung Wanaka...


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