Es geht weiter...

Die letzten Tage in der Lodge in Kerikeri verbrachten wir größtenteils damit, alles für unsere Weiterreise vorzubereiten. Es wurde nochmal eingekauft, Wäsche gewaschen und unser Auto, was bald unser (alleiniges) Zuhause sein wird, schön hergerichtet und ausgestattet. :D

 

Mit unseren Mitbewohnern gönnten wir uns zum Abschied noch einen Pizza- und Pubabend, der alles in allem wirklich sehr gelungen und witzig war. Am Freitag früh starteten wir dann unsere Weiterreise Richtung Norden, nach einem Abschied, der doch auch ein mulmiges Gefühl mit bei sich trug... Echt Wahnsinn, wie schnell man sich irgendwo heimisch fühlen und Leute lieb gewinnen kann. 

Nun gut, wir fuhren also mit all unserem Gepäck, ein bisschen Wehmut im Herzen, aber vor allem freudiger Erwartung auf das Cape Reinga den Highway entlang. Eine Stunde ging das gut, dann war da schon wieder ein Ruckeln... ok, kein Problem, sind wir ja mittlerweile gewöhnt. Motor aus und wieder an...weiter geht's. Das ganze Spiel machten wir gefühlt 10x. Danach blieb uns keine andere Wahl, als im nächsten Ort irgendwo anzuhalten und siehe da, als hätte uns irgendeine höhere Macht geleitet (haha), standen wir doch direkt vor einer Werkstatt. Juhu, mal wieder... Immerhin haben wir die Auto-Vokabeln mittlerweile ganz gut drauf. Die Mitarbeiter waren sehr nett und haben unser Auto direkt unter die Lupe genommen. Leider kamen sie aber nicht drum herum uns die traurige Wahrheit zu sagen: das Getriebe unseres Autos ist kaputt, eine Weiterfahrt nicht möglich. 

In den darauffolgenden Minuten gingen Bea und ich alle eventuellen Möglichkeiten, wie wir weiter verfahren könnten, durch und kamen zu dem Entschluss, das Auto reparieren zu lassen, was nochmal sehr kostenintensiv werden würde... Ziemlich deprimiert saßen wir also irgendwo im Nirgendwo vor einer Autowerkstatt und ich fing an alles in Frage zu stellen. Unsere Verzweiflung blieb nicht ganz unbemerkt. Auf einmal quatschten uns 2 deutsche Backpacker an, die gerade ihr Auto abholten. Wir kamen ins Gespräch und siehe da, es geschehen doch noch Zeichen und Wunder...

Das Ende der Geschichte: der Händler in Auckland, der uns das Auto verkauft hat, kommt für die Kosten für ein neues Getriebe auf. :) Jetzt müssen wir nur noch hier warten bis das Teil da ist und eingebaut werden kann. Wie sich das als Backpacker gehört, tun wir das im Auto auf dem Werkstatt-Parkplatz. Kein Witz, wir schlafen hier...im Auto. Netterweise dürfen wir die Werkstatt-Toilette und Küche (= Mikrowelle) mit benutzen. UND die Frau, die hier arbeitet und die für uns mit dem Auto-Händler in Auckland telefoniert hat, hat uns sogar noch angeboten bei ihr Zuhause zu duschen. Ich war so fertig mit der Welt heute, dass ich gleich mal vor Freude geheult hab. Auf einmal weiß man die banalsten Dinge im Leben ganz anders zu schätzen.


PS: ...doch mit ein bisschen Sand zwischen die Zehen und Meeresrauschen im Hintergrund, wird selbst die blödeste Situation erträglicher und es hätte uns bei weitem schlimmer treffen können...wir haben heute am Meer zu Abend gegessen und zugesehen, wie die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Danke, Neuseeland!

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Kommentare: 1
  • #1

    Jessica (Montag, 31 Oktober 2016 06:21)

    Hallo Nancy, das nenne ich mal Glück im Unglück. Ich hoffe nach der Reparatur habt ihr wieder viel Freude mit eurem Snoopy. Gute Weiterreise und viel Erfolg bei der Jobsuche.

    Jessica