2 Tage vor Abflug ...

Langsam, aber sicher wird es ernst. Auf die Frage, die ich schon seit ca. 3 Wochen von allen Seiten gestellt bekomme "Und, schon aufgeregt?", kann ich noch immer antworten "Es geht.". Vor ein paar Tagen kam dann noch der Zusatz hinzu "Ich bin eher freudig gespannt, als richtig aufgeregt".

 

So oder so ähnlich lässt sich meine momentane Gefühlslage wohl am besten ausdrücken. Ich bin natürlich trotzdem aufgeregt. Nicht, weil ich Angst habe vor dem was auf mich zukommt, sondern eher im positiven Sinne, weil ich mich freue endlich 'raus in die Welt zu gehen', weil ich gespannt bin, was ich alles erleben werde und wie die erste Zeit abläuft oder auch weil ich mich gerade erstmal nur so fühle, als würde ich in einen langen Urlaub fliegen.

Ich weiß nicht, wann genau dieser 'Oh mein Gott - Ich verlasse meine Heimat und alles Gewohnte'-Umschwung kommt, aber vermutlich erst, wenn ich schon weit über den Wolken bin. Sicher gab es in den letzten Tagen schon die ein oder andere Minute, wo mir die Tragweite meines Abenteuers etwas mehr bewusst wurde, aber ich weiß auch, dass ich mit vielen tollen Erinnerungen aus diesem Sommer und mit fast noch mehr Glücksbringern, Accessoires und kleinen Geschenken, die mich auf meiner Reise begleiten werden, starten kann. :)

Ein großes Dankeschön möchte ich bei der Gelegenheit nochmal an alle richten, die mir so kurz vor meinem Abschied ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben, mit den kleinen Gesten, die das Leben so besonders und schön machen. ;)

 

Heute war es dann soweit und ich habe meinen Rucksack für die Reise gepackt und vorbereitet und war dann doch etwas entsetzt wie voll er schon für den Hinflug geworden ist... Na gut, zu meiner Verteidigung kann ich sagen, dass schon mal gut ein Drittel des Platzes von meinem Schlafsack und den dicken Wanderschuhen ausgefüllt wird. Wie dem auch sei, bin ich zuversichtlich, dass ich mit meinem Gepäck gut ein Jahr über die Runden kommen werde und alles Wichtige für die Zeit dabei habe...und eigentlich schleppt man ja sowieso meistens viel zu viel mit sich herum. ;D

 

...der Countdown läuft.

Und hier noch ein paar Worte meiner Eltern:

 

one day left...


Diese Strichliste an unserer Kühlschranktür begrüßte uns die letzten Wochen und Tage.

Morgen also ist er gekommen, der Tag des „Abschieds auf Zeit“.

Noch im Winter haben wir gesagt, in .... Monaten reist du ab.
Nun verging die Zeit schneller, als uns lieb war. Angesteckt von deiner Vorfreude und deinen Vorbereitungen sind wir auch ein Teil deines Work and Travel – Jahres und auch wir lassen uns auf dein Abenteuer ein.
Häufig sind wir gefragt worden, wie wir ‚das zulassen können’ und wie es uns damit geht. Tja, als Eltern hat man nicht wirklich die Wahl :D, bewundern aber sehr deinen Mut, allein in die große weite Welt zu gehen! Es bringt nichts, halten zu wollen, denn es möchte jeder seine eigenen Erfahrungen machen dürfen.

Und so werden wir morgen mit ein bisschen Wehmut im Herzen, ganz normaler elterlicher (und großelterlicher) Sorge, vielen guten Wünschen und mit all unserer Liebe am Gate hinterher schauen, und im Internet so gut es geht den Flug und die Ankunft verfolgen und dann froh und ein klein wenig beruhigter sein, von der anderen Welthalbkugel etwas zu hören oder zu lesen.
Wir fahren dann selbst erst ein paar Tage weg – angeblich das Beste, das wir ‚in unserer Situation’ grade tun können ;). Das leere, ruhige Haus wird uns noch zeitig genug wieder empfangen.
Eine gute Bekannte hat mal gesagt: wenn’s deinem Kind gut geht, geht’s dir auch gut.
Und so lassen wir sie ziehen, ans andere Ende der Welt, mit dem Drang, die Welt zu bereisen und zu erkunden. Nur weil wir unser Leben hier für gut und richtig empfinden, muss das für unseren Nachwuchs nicht auch zutreffen. Und die Jugend soll ruhig die Chancen nutzen, die es gibt. In vielen Bereichen wird heutzutage ein Auslandsjahr ja quasi vorausgesetzt. Viele Eltern haben so ein Jahr ihres Nachwuchses schon „überstanden“, manche sind grade mittendrin, manche haben es noch vor sich, weil sie vielleicht eben erst von den Plänen ihrer Kinder erfahren haben.

Wir wünschen ein wunderschönes, unvergessliches Jahr in NZ, von dem du noch deinen Kindern und Enkelkindern vorschwärmen kannst und hoffen, dass nur gute Erfahrungen und Erlebnisse auf dich warten. Für uns hoffen wir, dass es gefühlt genauso schnell vergeht wie die letzten Monate, für dich spannende Abenteuer, dich für dein Leben bereichernde Erfahrungen, viele nette Bekanntschaften, gute Jobs, aber auch genügend Zeit zum Reisen und Relaxen und das Kennenlernen einer anderen Kultur.

Unser Familien-und Bekanntenkreis kennt unsere Bedenken bezüglich des ‚neuseeländischen Schafzüchters’ :D. Aber was soll’s, da müssen wir jetzt durch. Und wenn wir wieder daheim sind, werden WIR als erstes in diesen dicken Kiwi an unserer Kühlschranktür schreiben:

XII months to your comeback (das Wort, das eine völlig neue Bedeutung für uns bekommen hat ;) ).

*** Wenn dein Kind klein ist, gib ihm tiefe Wurzeln,
        wenn es groß ist, verleih ihm Flügel. ***


In diesem Sinne: upiggggada !

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